In den nachfolgenden Absätzen möchte ich an ausgewählten Themen anreißen, was das für mich konkret bedeutet.
Eine offene und bürgerfreundliche Verwaltung
Jede Gemeinde braucht eine gute Verwaltung. Pass- und Meldewesen, Haushalt und Steuern, Bauamt, Ordnungsamt, Kitas und Horte, Gewerbeamt – all dies muss zuverlässig, zügig und bürgerfreundlich bearbeitet werden.
Außerdem hat die Verwaltung – geführt durch den Bürgermeister - die Aufgabe, eine Kommune fortzuentwickeln und zu gestalten. Dieses kann nur mit einer motivierten Mannschaft im Rathaus und im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern geschehen: „Gemeinsam geht es besser“!
Wir haben viele engagierte und qualifizierte Mitarbeiter in unserer Gemeindeverwaltung. Deren Kompetenzen möchte ich als Bürgermeister wertschätzen und fördern, um den Dienstleistungsgedanken der Verwaltung weiter zu stärken. Auch zwischen Verwaltungsspitze und Mitarbeitern muss gelten: „Gemeinsam geht es besser“!
Die Gemeindevertretung möchte ich als Bürgermeister frühzeitig in die Überlegungen und Vorbereitungen im Rathaus einbinden. In Sachen Bürgerdialog sehe ich deutlichen Verbesserungsbedarf. Das muss sich ändern!
Auch die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei der Entwicklung kommunaler Projekte ist mir wichtig. Hier möchte ich ein Jugendparlament einfügen um der Jugend auch eine Stimme zu geben. Unsere Schulen und Kitas haben immer wieder bewiesen, dass sie sich mit Engagement und Kreativität einbringen können. Und auch das muss mehr Unterstützung finden.
Unsere Jugend ist auch unsere Zukunft.
Stärkung der Ortsteile
Reichshof hat 106 Ortsteile, die in Größe und Struktur sehr unterschiedlich sind. Aggermühle Burgmühle, Hundhausen, Konradshof, Leienschlade, Ulbert und Wiedenhof sind mit knapp unter 5 Einwohnern die kleinsten Ortschaften, es folgen die mittelgroßen Ortschaften wie Berghausen, Heidberg, Mittelagger, Oberagger und Wildberg mit knapp unter oder über 500 Einwohner und die Ortschaften Brüchermühle, Denklingen, Eckenhagen und Wildbergerhütte mit mehr als 1000 Einwohnern.
Alle Ortsteile haben ein Eigenleben – und das muss auch so bleiben. Da die kleinen Ortschaften in der Gemeindevertretung wenig bis gar kein Stimmgewicht haben, möchte ich alle Ortsteile stärken.
Ich möchte ihre Rechte soweit wie möglich ausbauen und trete dafür ein die Vorhaben auf ihrem Gebiet zu unterstützen.
Es ist einfach großartig, wie viel Leben und Gemeinschaft sich in solchen Ortschaften entwickelt.
Das sollte auch so bleiben.
Eine bedarfsgerechte Kita- und Schullandschaft
Wir müssen unsere Schulen und die Kitas bedarfsgerecht ausbauen. Mir ist das wichtig. Familien brauchen bei der Kinderbetreuung Sicherheit, Qualität und ausreichende Kapazitäten am Ort. Sicher: Für jede Kommune ist es schwierig, die Zukunft vorauszusagen.
Mehr als nötig sollte nicht gebaut werden. Allerdings benötigen unsere kommunalen Kitas seit Jahren Ausnahmegenehmigungen. Sie sind inzwischen einfach zu klein.
Perspektive durch mehr Wohnungsbau
Viele von unseren Ortsteilen rund um Reichshof sind in den letzten Jahren erheblich gewachsen.
Deshalb brauchen wir mehr bezahlbaren Wohnraum. Auch junge Reichshöfer, die auf eigenen Füssen stehen wollen, finden hier kaum bezahlbare Wohnungen.
Es gibt außerdem große Nachfrage nach Barriere armen oder barrierefreien Wohnungen, insbesondere für Senioren.
Ich möchte hier umsteuern! Es gilt, die Chancen für unsere Infrastruktur, aber auch für die vielen Gewerbetreibenden und Geschäfte in unserer Gemeinde zu nutzen. Mehr Einwohner bedeuten nicht nur mehr Steuereinnahmen für Reichshof, sondern auch mehr Kaufkraft für die örtlichen Händler, mehr Nachfrage nach Handwerker- und Arztleistungen und eine langfristige Perspektive für Schulen, Kitas und die vielfältigen Freizeitangebote in unserem Ort.
Diese Entwicklung kommt aber nicht von alleine und darf auch nicht dem Zufall überlassen werden. Wir brauchen ein Konzept, wie und wo zusätzliche Baugebiete sowohl für Wohnungen als auch für Einfamilienhäuser ausgewiesen werden und müssen dafür sorgen, dass sich diese verträglich in die vorhandenen Strukturen einfügen.
Familien fördern
Mit innovativen Projekten wie Wohnformen für Jung und Alt, Erbbaugrundstücken für Familien und einer Vollabdeckung bei Betreuungsplätzen bauen wir sozial gerecht in unserer Gemeinde. Reichshof braucht mehr geschützte Räume und Treffpunkte für junge Menschen, mehr bezahlbaren Wohnraum für alle Generationen.
Mit Landes-und/oder Bundes- Förderprogrammen möchte ich gerne ein Wohnprojekt für altersgerechtes Wohnen umsetzen.
Reichshof braucht bezahlbaren Wohnraum für alle Generationen.
Stärkung der regionalen Unternehmen
schätzen die vielen ortsansässigen Unternehmen, die neben ihren wohnortnahen Dienstleistungen und Produkten auch wichtige Arbeitsplätze in der Gemeinde bieten. Wir alle profitieren von der hohen Wirtschaftskraft und vom örtlichen Einzelhandel.
Reichshof hat eine hohe Kaufkraft, die nicht nur den Gewerbetreibenden zugutekommt sondern auch der Gemeinde über die Gewerbesteuer.
Trotzdem gibt es vieles, was sich unsere Gewerbetreibenden besser wünschen.
Viele Handwerker sind auf bezahlbare Gewerbeflächen angewiesen. Hier will ich als Bürgermeister mit den Händlern und Handwerkern unserer Gemeinde Lösungen entwickeln, wie die Rahmenbedingungen für unsere Gewerbetreibenden verbessert werden können.
Darüber hinaus möchte ich mich dafür stark machen, dass es in Reichshof einen Handwerkermarkt als regionale Leistungsschau unserer lokalen Wirtschaft zum Leben erweckt wird.
Verkehr, Rad- und Fußwege
Wir brauchen mehr Radwege, mehr Verbindungen, weniger Behinderungen. Kurzum, ein integriertes Radwegekonzept für Reichshof. Ich will nach vorne schauen und mit einer Machbarkeitsstudie alle Möglichkeiten eines Konzeptes –ob als reine Fußgänger-und Fahrradlösung oder auch als echte Straßenverbindung–Ergebnis offen prüfen.
Reichshof ist eine mobile Gemeinde. Ich will die verschiedenen Verkehrsarten nicht gegeneinander ausspielen, sondern mit einem Mix allen Bedürfnissen gerecht werden.
Weitere Radwege in unserer Gemeinde sind dringend erforderlich. Hier gilt es den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und mit Nachdruck dran zu bleiben, um schnell zu entsprechenden Lösungen zu kommen. Dann mit machen wir Reichshof noch attraktiver für den Tourismus
Verkehrsberuhigung in Wohngebieten ist eine gute Sache. Sie sollte aber nicht ohne Not gegen den Willen der Anwohner angeordnet werden. Dass in einem Ort eine Spielstraße oder ein verkehrsberuhigter Bereich eingerichtet wird, obwohl vielleicht über 70 Prozent der Anwohnerhaushalte dies ablehnen und bisher nie Probleme auftauchten, halte ich nicht für richtig.
Als Bürgermeister werde ich in solchen Fällen zwischen den Beteiligten vermitteln und eine einvernehmliche Lösung suchen.
Für unsere kleineren Ortsteile will ich gemeinsam mit den Ortsverein prüfen, ob es Möglichkeiten gibt, zu weniger Gefährdungen, etwa durch Verkehrsinseln, zu kommen. Wir müssen auch die Gehwege in Ordnung halten, damit wir auch dann noch vorankommen, wenn wir auf Rollatoren etc. angewiesen sind.
Ländliche Mobilität
Im ländlichen Raum steht die Mobilität vor großen Herausforderungen. Aktuell wird der größte Teil der Strecken mit Pkws zurückgelegt. Ca.60 Prozent aller Strecken.
Gerade hier in Reichshof können wir nicht spontan mit dem nächsten Zug fahren oder das Fahrrad zur Arbeit nehmen.
Ein Mittel zur Verbesserung der Erreichbarkeit und Anschlusssicherung kann auch die Erstellung verlässlicher „intermodaler Reiseketten“ sein. Dabei werden Fahrtmöglichkeiten unterschiedlicher Verkehrsmittel kombiniert und aufeinander abgestimmt. Wichtig für die Planung solcher Fahrten sind Informationssysteme, die unterschiedliche Verkehrsmittel umfassen und möglichst auch eine direkte Buchung der gesamten Fahrt ermöglichen.
Neben Bürgerbussen sind sogenannte On-Demand-Angebote eine Möglichkeit, trotz geringer Bevölkerungsdichte eine gute Anbindung in ländlichen Räumen zu gewährleisten. Bei dieser flexiblen und effizienten Bedienform des ÖPNV gibt es keine starren Fahrpläne, sondern die Fahrtrouten und Abfahrtzeiten richten sich jeweils, so weit möglich, nach dem Bedarf der Fahrgäste.
Bürgerbeteiligung aber richtig
Ich bin aus vollster Überzeugung Teamplayer. Bürgerbeteiligung darf keine Alibiveranstaltung mehr sein, sondern muss gelebt werden.
Bei der Bürgerbeteiligung geht es um ein „Gehört“ werden und um die aktive Einbringung der Bürgerinnen und Bürger bei der Gestaltung ihres Lebensumfelds wie etwa ihrer Gemeinde oder Region. Es werden dialogorientierte, beratende Verfahren durchgeführt um ein Meinungsbild oder auch Entscheidungsgrundlagen für den Gemeinderat abzugeben.
Ich will mehr engagierte Bürgerbeteiligung bei allen wichtigen Projekten in unserer Gemeinde. Eine aktive Bürgerschaft, die sich einbringt, die mit diskutiert und mitentscheidet, muss das Ziel sein.
Gemeindeentwicklung
Wir brauchen kein Wachstum um jeden Preis: Bürgerschaft und Politik müssen gemeinsam die Richtung der Gemeindewicklung festlegen, nicht die Investoren. Das ist ein hartes Stück Arbeit mit vielen Veranstaltungen, Diskussionen, mit dem Ringen um die besten Lösungen.
Aber nur mit einem Plan für die Zukunft können wir die Zukunft auch gemeinsam gestalten. Deshalb braucht es ein umfassendes Gemeindeentwicklungskonzept. Denn Gemeindeentwicklung ist viel mehr als Investoren Wege aufzuzeigen.
Verlässlichkeit fürs Ehrenamt in unseren Vereinen
Zu einer familien- und kinderfreundlichen Gemeinde gehört vor allem auch ein
vielfältiges Vereinsleben, um gemeinsam aktiv und kreativ zu sein.
Reichshof hat mit seinen über 200 Vereinen, ob Sport-, Gesangs- oder Schützenverein, Ehrenamtliche- Feuerwehr, Ortsvereine, aber auch die Kirchengemeinden und Ehrenamtliche ein lebendiges Vereinsleben in unserer Gemeinde auf vielfältigster Weise.
Sie brauchen sichere Förderung und Unterstützung in unsicheren Zeiten, ohne Wenn und Aber. Politik muss verlässlich sein. Veranstaltungen haben lange Planungszeiten. Gerade deshalb brauchen die vielen Ehrenamtlichen in der Gemeinde, die zahlreichen Vereine und Initiativen Planungssicherheit. Sie haben eine kontinuierliche Unterstützung ihrer wertvollen Arbeit verdient. Vereine, die besonderes Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit zeigen und unseren Kindern und Jugendlichen sinnvolle Freizeitmöglichkeiten bieten, sollten besonders unterstützt werden.
Mit der Vereinskultur spielt man nicht!
Mehr Tempo beim Klimaschutz
Reichshof hat bis lang allen falls punktuell etwas für den Umwelt- und Klimaschutz erreicht. Dabei können wir gemeinsam viel mehr schaffen. Die Mitgliedschaft im Netzwerk der Klimakommunen seit Kurzem kann nur ein erster Schritt sein. Konsequent will ich mit einer Strategie und mit einem Klimaschutzmanager an herausragender Stelle im Gemeinderat an der klimaneutralen Gemeinde arbeiten. Wir sind es den nachfolgenden Generationen schuldig, jetzt aktiv zu werden.